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Claudia
Henrichs,
Kommunikationsexpertin für die Pflege, antwortet:
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Liebe
Annett, liebe Leserin, lieber Leser,
die Assistentin der Geschäftsführung soll eine Liste erstellen,
aus der der Erlös pro Pflegekunde nach Pflegegrad ersichtlich
ist. Die PDL, die bald in Mutterschutz geht, soll ihre
Nachfolgerin einarbeiten. Die QM-Expertin soll ein Konzept für
den erneuten Kundenbesuch erarbeiten. Alle Leitungskräfte
sollen in Zukunft die Mitarbeitergespräche selbstständig
durchführen. Während die PDL abwesend ist, wird sie von der
stellvertretenden PDL vertreten, die in allen anderen Zeiten
ausschließlich Touren fährt.
Das sind nur fünf Beispiele für unzählige weitere Aufgaben, die
in einem ambulanten Pflegedienst übertragen werden.
Und was ist oft das Ergebnis?
Die Chefin erhält keine Information darüber, ob die Aufgabe
erledigt ist oder ist mit dem Ergebnis unzufrieden, erledigt
die Aufgabe schließlich selbst und ärgert sich über ihre
Mitarbeitenden.
Kennen Sie das? Wenn ja, dann hören Sie auf sich über Ihr Team
zu ärgern und fangen bei sich selbst an.
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Übertragen Sie Aufgaben oder Zuständigkeiten?
Beantworten
Sie zuerst diese eine wichtige Frage:
Warum wollen Sie die Aufgabe delegieren? Drängt die Zeit und
wollen Sie schnell mal eine Aufgabe loswerden oder ist es Ihr
Ziel Zuständigkeiten zu übertragen und Mitarbeitende zu
befähigen?
Mein Tipp:
Je mehr operative Aufgaben Sie delegieren und Zuständigkeiten
übertragen, desto mehr Zeit gewinnen Sie als GF oder PDL für
strategische Aufgaben und desto motivierter werden sich Ihre
Mitarbeitenden für Ihren Pflegedienst einsetzen!
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Drei Grundregeln für das richtige Delegieren
1. Wenn Sie Aufgaben
mit dem Ziel delegieren wollen, dass Mitarbeitende Tätigkeiten
dauerhaft selbstständig und mit einem guten Ergebnis erledigen,
dann nehmen Sie sich Zeit und üben Sie sich in Geduld! Sie
werden später Zeit gewinnen!
2. Überlegen Sie vorher, welche Kompetenzen und
Fähigkeiten es braucht, damit die Erledigung dieser Aufgabe zu
einem guten Ergebnis führt.
3. Klären Sie für sich und im Gespräch in welchem
größeren Zusammenhang diese Aufgabe sinnvoll ist, welche
Erwartungen Sie konkret an das Ergebnis stellen und welche
Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen.
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10 hilfreiche Fragen im Delegationsprozess
1.
Wozu ist diese Aufgabe notwendig?
Zum Beispiel: Erzählen Sie, was Sie mit der
Erlösliste pro Pflegekunde anfangen wollen. Damit vermitteln
Sie Sinn und stellen die einzelne Aufgabe in einen größeren
Zusammenhang. Das führt zu mehr Motivation und oft zu neuen
Ideen.
2. Was genau ist zu erledigen?
Zum Beispiel: Erarbeiten Sie gemeinsam, was alles zur
Einarbeitung der Nachfolgerin dazu gehört.
3. Welches Ziel soll erreicht werden?
Zum Beispiel: Welche Aufgaben sollen erledigt werden
können, wenn die Einarbeitung abgeschlossen ist.
4. Wann soll die Aufgabe fertig sein?
Zum Beispiel: Legen Sie fest, bis wann Sie spätestens
das Konzept für den erneuten Kundenbesuch haben wollen. Wichtig
ist auch zu überlegen, ob es einen Meilensteintermin geben
soll.
5. Wann werden Sie über das Zwischen- bzw. Endergebnis
informiert?
Vereinbaren Sie Termine, an denen die Mitarbeiterin mit dem
Zwischen- oder Endergebnis der Aufgabe auf Sie zukommt.
6. Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
Reden Sie darüber wieviel Geld, Zeit, Hilfsmittel und auch die
Zeit anderer Personen die Leitungskräfte einsetzen dürfen, um
zum Beispiel die Gespräche mit Mitarbeitenden selbstständig
führen zu können.
7. Welche Entscheidungen dürfen selbstständig getroffen
werden?
Damit Sie selbst nicht immer wieder in das Projekt involviert
werden, besprechen Sie, zu welchen Arbeitsschritten Sie grünes
Licht geben müssen oder wollen.
8. Welche Fähigkeiten sind für diese Aufgabe notwendig?
Nicht jede Mitarbeitende kann von heute auf morgen die Aufgaben
in der Qualität erledigen, wie Sie es tun. Nutzen Sie
Delegation, um Mitarbeitende zu entwickeln. Freuen Sie sich
darüber, dass am Ende die Ergebnisse besser werden und
vielleicht sogar besser, als ihre gewesen sind.
9. Ist mir das Ergebnis wichtig oder auch der Weg zur
Zielerreichung?
Zum Beispiel: Soll die Aufgabe in jedem einzelnen
Schritt genauso gemacht werden, wie Sie es tun oder lassen Sie
andere Wege zu?
10. Will ich diese Aufgabe dauerhaft an Mitarbeitende
übergeben oder lediglich vorübergehend?
Prüfen Sie zum einen sich selbst, ob Sie auch wirklich Abschied
von dieser Aufgabe nehmen wollen! Und überlegen Sie zum
anderen, ob es nicht effektiver ist, wenn die stellvertretende
PDL im Rahmen eines festgelegten Stundenkontigentes dauerhaft
bestimmte Leitungsaufgaben übernimmt.
Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihre Claudia Henrichs
PS: Hier abschließend habe ich noch ein passendes Zitat für
Sie:
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