Als Führungskraft in der Pflege können Sie Ihren Pflegefachkräften auf verschiedene Weise die Angst nehmen, den Anforderungen an die Position der Pflegedienstleitung (PDL) oder der Stellvertretenden nicht gerecht zu werden. Hier sind einige konkrete Maßnahmen.
Gegen Unsicherheit und Zweifel hilft:- Transparenz über Aufgaben und Herausforderungen schaffen
- Schrittweise Verantwortung übertragen
- Mentoring und Coaching anbieten
- Eine positive Fehlerkultur etablieren
- Erfolge feiern und Wertschätzung zeigen
- Unterstützung und Rückhalt bieten
Informieren Sie Ihre Pflegefachkräfte, die Potenzial haben, offen und ehrlich über die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen der PDL-Position. Machen Sie deutlich, dass es normal ist, sich anfangs unsicher zu fühlen und dass niemand von Beginn an alles perfekt beherrschen muss.
Übertragen Sie Ihren Pflegefachkräften nach und nach mehr Verantwortung und Aufgaben, die sie an die Anforderungen der PDL-Position heranführen. So können sie sich schrittweise an die neue Rolle gewöhnen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen.
Indem Sie als Führungskraft offen, unterstützend und wertschätzend auf Ihre Pflegefachkräfte zugehen, können Sie ihnen die Angst vor der PDL-Position nehmen.
Gegen Angst vor einer unausgeglichenen Work-Life-Balance durch abschreckende Vorbilder hilft:
- Selbst eine gesunde Work-Life-Balance vorleben
- Realistische Erwartungen an Arbeitszeiten und Verfügbarkeit setzen
- Zur Delegation von Aufgaben und Verantwortung im Team ermutigen
- Grenzen setzen und Erholungszeiten einplanen lassen
- Verständnis für private Verpflichtungen zeigen und Unterstützung anbieten
- Erfolgsbeispiele von PDLs mit guter Work-Life-Balance teilen
Zeigen Sie als Führungskraft selbst, dass es möglich ist, auch in einer verantwortungsvollen Position eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen, nehmen Sie sich Auszeiten und kommunizieren Sie offen über die Bedeutung eines ausgeglichenen Lebens.
Auch wenn es manchmal schwerfällt. Reduzieren Sie lieber Pflegeeinsätze und etablieren Sie ein Flexi-Team statt Mitarbeitende permanent aus dem „Frei“ zu bitten oder die stellvertretende PDL dauernd Touren fahren zu lassen.
Machen Sie deutlich, dass von einer PDL nicht erwartet wird, ständig verfügbar zu sein oder übermäßig viele Überstunden zu leisten. Setzen Sie realistische Erwartungen an die Arbeitszeiten und Verfügbarkeit und respektieren Sie die Freizeit Ihrer Mitarbeitenden.
Teilen Sie Erfolgsbeispiele von Pflegedienstleitungen, die trotz ihrer Verantwortung eine gute Work-Life-Balance gefunden haben. Laden Sie erfahrene PDLs ein, um über ihre Erfahrungen und Strategien zu berichten. Durch positive Vorbilder und konkrete Tipps können Ängste abgebaut und Motivation geschaffen werden.
Durch individuelle Lösungen und Unterstützung können Sie Ihren Mitarbeitenden helfen, Ängste abzubauen und zu erkennen, dass Erfolg im Beruf und ein erfülltes Privatleben vereinbar sind.
Gegen die Angst, allein gelassen zu werden hilft:
- Ein strukturiertes Einarbeitungskonzept
- Mentoring und Coaching
- Kollegiale Fallberatung und Intervisionsgruppen
- Fortlaufende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen
- Ansprechbarkeit signalisieren
- Netzwerke und Austauschplattformen für PDLs unterstützen
- Wertschätzung und Anerkennung zeigen
Entwickeln Sie ein strukturiertes Einarbeitungskonzept für neue Pflegedienstleitungen, das einen festen Zeitrahmen und klare Meilensteine umfasst. Planen Sie ausreichend Zeit ein, in der die neuen Führungskräfte von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen begleitet und unterstützt werden. So fühlen sie sich von Anfang an sicher und gut begleitet.
Durch ein umfassendes Unterstützungsangebot, das von der Einarbeitung über kontinuierliche Begleitung bis hin zu Wertschätzung reicht, können Sie Ihren Pflegefachkräften die Sicherheit geben, auch nach der Weiterbildung nicht auf sich allein gestellt zu sein.
Ich hoffe, auch mein heutiger Führungsimpuls hat Ihnen gefallen. Schreiben Sie mir gerne, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung gemacht haben. Haben Sie konkrete Führungsthemen, die ich in einer der nächsten Folgen für Sie aufbereiten soll? Sehr gerne! Schreiben Sie mir unter
fuehrungsimpulse@ppm-online.org. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!
Herzliche Grüße,
Ihre Claudia Henrichs
PS: Sie haben unsere ersten Folgen verpasst? Kein Problem auf
www.pdl-konkret.de/Fuehrungsimpulse finden Sie alle bislang erschienenen Folgen von „Führungsimpulse“ zum Nachlesen und Nachhören.
PPS: Dieses Zitat zum heutigen Thema habe ich für Sie mitgebracht: